Smartwatch, Fitness-Tracker und Wearables dominieren immer noch den Fitness-Trend, da haben Forscher schon die nächste Stufe erreicht. Das Fitness Track Tattoo ist ein hauchdünnes Tattoo, das auf die Haut aufgetragen wird.

Während solche Tattoos heute noch rein kosmetischer Natur sind (Gold-Tattoos etablierten sich zum Beauty-Trend nachdem unter anderem Beyonce und Alessandra Ambrosio mit ihnen gesichtet wurden), sind die Fitness-Tattoos von morgen in der Lage, mit Geräten zu kommunizieren und Daten zu übertragen. Doch woher kommt der Trend und wann kann man sich die Smartwatch sparen und stattdessen ein kleines Tattoo applizieren?

Was ist Fitness Track Tattoo?

Ein gesunder Lebensstil ist für viele Menschen wichtig und eigentlich auch einfach zu erreichen – schwer fällt es trotzdem vielen. Fitnesshelfer, die motivieren, aufzeichnen und messen liegen daher immer noch stark im Trend. Die Smartwatch oder das Fitnessarmband haben allerdings Nachteile: Sie können verloren gehen, kaputt gehen und ihre Funktionen sind ab Auslieferung limitiert. Werden die Funktionen der Smartwatch erweitert, muss man gleich ein neues Gerät kaufen. Deshalb macht die Entwicklung von sogenannten Tech-Tatoos nur Sinn: Sie sind einfach in der Herstellung, simpel zu nutzen und können nach Bedarf geupdated werden. Die High-Tech Tätowierung kann aber noch einen ganzen Schritt weitergehen, als Smartwatch oder Fitnessarmband. Neben Herzrate oder Ruhepuls könnten mit ihnen auch Blutzucker, Cholesterinwerte oder Eisenwerte gemessen werden. Ein großes Blutbild im Vorbeigehen sozusagen. Die Daten könnte man einmal im Jahr zum Hausarzt senden lassen und so den jährlichen Check-up vereinfachen. Doch Daten über die individuelle Gesundheit sind nicht das einzige, zu dem die Tech-Tattoos in der Lage wären: Sie könnten den Aufenthaltsort einer Person verraten, als digitale Geldbörse fungieren oder dem Träger die Schlüssel zum Auto geben, welches erst anspringt, wenn die Tätowierung in der Nähe ist und betätigt wird.

Auch laut den Wissenschaftlern in MIT’s Media Lab, welche die ersten Fitness Tattoos entwickelt haben, sind die Möglichkeiten der Anwendung praktisch endlos. Allergietest mit Tattoo? Schwangerschaft herausfinden per Tätowierung? Alles zwar Zukunftsmusik für den Moment, die Forscher aber sind fleißig und erwarten weitere Durchbrüche in den nächsten Monaten.

Woher kommt der Trend?

Der Trend zu Fitness Tattos kommt natürlich aus den USA. Im Dezember 2015 kündigte das Tech-Unternehmen Chaotic Moon Studios aus Texas an, dass sie an Tech-Tatoos arbeiten: Biometrische Tätowierungen, welche die Funktionalität eines Fitness Trackers mit Body-Art vereinen soll. Zwar hatte das Unternehmen bis dahin noch keine Prototypen gefertigt, dies gelang ein halbes Jahr später am renommierten MIT’s Media Lab. In Zusammenarbeit mit Microsoft Research entwickelten sie ‚Duoskin‘, eine temporäre Tätowierung aus Gold- oder Silberfolie, die in jedes gewünschte Design gebracht werden kann. ‚Duoskin‘ war zwar erst ein Prototyp, war aber schon mit drei verschiedenen Funktionen versehen: Es kann einfache Aufgaben als Trackpod übernehmen, z.B. die Lautstärke am Telefon verändern. Ein kleiner Chip im Tattoo erlaubt außerdem, dass Daten vom Tattoo zu einem anderen Gerät übertragen werden. Es kann außerdem die Farbe ändern, je nach Stimmung oder Körpertemperatur.

Wann gibt es das Fitness Track Tattoo zu kaufen?

Wer jetzt total dem Trend verfallen ist und schon länger einen Ersatz für die, nicht ganz so stylische AppleWatch sucht, der muss sich noch etwas gedulden. ‚Duoskin‘ wurde im Herbst 2016 auf einem Kongress in Heidelberg vorgestellt. Für die Forscher heißt das, dass die Phase der Weiterentwicklung jetzt erst anfängt: Geldgeber müssen gefunden werden und die Technologie muss für den Markt tauglich sein. Besonders die Haltbarkeit der Tätowierungen wird hier eine große Rolle spielen. Auch ein Missbrauch muss ausgeschlossen werden. Die Tech-Tats für den Massenmarkt werden wohl in ein bis zwei Jahren erhältlich sein.