SOS verklebte Faszien! Was sind Faszien, wie können diese verkleben und was kann ich dagegen tun? Wir haben die Antworten!

Die Faszien finden leider viel zu wenig Beachtung. Eigentlich kommen Faszien erst zu ihrem Recht, wenn Cellulites bzw. Orangenhaut ins Blickfeld rückt oder sich plötzlich unerklärliche Muskelschmerzen zeigen. Dabei wäre der menschliche Körper ohne das netzartige Fasziengewebe, welches besser als Bindegewebe bekannt ist, nur eine Ansammlung von Einzelteilen ohne Zusammenhalt. Entsprechend finden sich Faszien überall menschlichen Körper. Das Bindegewebe ist daher für die Gesundheit in allen Bereichen durchaus wichtig. Doch können auch die Faszien kränkeln. Wenn Faszien verkleben oder verhärten, führt dies zu den unterschiedlichsten Beschwerden von Muskelschmerzen über Tennisarm bis zu Organerkrankungen.

Was sind Faszien und welche Funktionen haben sie?

Faszien finden sich überall im Körper – von Kopf bis Fuß. Das bandförmige Bindegewebe übernimmt dabei gleich mehrere wichtige Funktionen. So ist die wichtigste Aufgabe der Faszien in einer Schutzfunktion zu sehen. Das reißfeste, kollagenreiche Gewebe umhüllt nämlich die inneren Organe, das Gehirn, Muskeln und Knochen. Die Faszien sorgen in erster Linie dafür, dass äußere Einwirkungen abgeschwächt werden. Als Barriere erschwert das Fasziengewebe das Eindringen von Fremdkörpern jeder Art in den Körper. Durch eingelagerte „Fresszellen“ wird zudem das Immunsystem unterstützt. Diese Zellen können Gewebetrümmer und Mikroorganismen bekämpfen, was so manche Erkrankung abwehrt. Zudem halten Faszien alle Elemente unseres Körpers an ihrem Platz, wobei für eine gewisse Flexibilität gesorgt wird. Schließlich müssen sich die inneren Organe in einem bestimmten Rahmen verschieben können, um elementare Funktionen wie beispielsweise das Atmen ausführen zu können. Da Faszien zudem viel Wasser binden können, dienen sie dem Körper als Wasserspeicher.

Verklebte Faszien

Faszien benötigen ausreichend Bewegung, um elastisch und stabil zu bleiben. Menschen, die bei der Arbeit viel sitzen oder Fehlhaltungen einnehmen müssen, haben daher häufig das Problem, dass die Struktur der Faszien verhärtet oder verklebt. Häufig führen verklebte Faszien zu Schmerzzuständen im Bereich des Rückens, der Schultern und des Nackens. Wird die Biegsamkeit von Muskelfasern durch verklebte Faszien eingeschränkt, so können auch Nerven, von denen sich viele Rezeptoren im Bindegewebe befinden, gequetscht werden. Dies führt ebenfalls zu Schmerzzuständen. Damit stellen verklebte Faszien eine der häufigsten Ursachen für Rückenprobleme dar. Allerdings reagiert das Bindegewebe ebenso empfindlich auf Überlastungen wie auf Bewegungslosigkeit. Wer also ständig gleichbleibende Bewegungen exzensiv ausführt, dem droht ebenfalls eine Verhärtung der Faszien. Daher ist selbst ein Tennisarm auf ein geschädigtes Fasziengewebe zurückzuführen.

Verhärtete Faszien und die Folgen

Insbesondere bei älteren Menschen verhärten die Faszien extrem häufig. Aufgrund des geringeren Flüssigkeitsanteils im Körper älterer Menschen verschiebt sich das ansonsten ausgeglichene Verhältnis von wässrigen und faserigen Faszien. Das Bindegewebe wird mit zunehmendem Alter durch das Überwiegen von Kollagen in den Fasern naturgemäß etwas unflexibler. So kann es vorkommen, dass die Faszien sich zu einem verwirrten Knäuel verknoten. Die Folge ist, dass die Bewegungsfreiheit der Muskulatur zunehmend eingeschränkt wird. Bei verhärteten Faszien wird das Strecken und Beugen der Muskeln, Sehnen und Gelenke zu einer schmerzhaften Angelegenheit. Meist ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch zu organischen Problemen kommt, weil die Organe durch die ausgeprägt starre Außenhülle der Faszien daran gehindert werden, ihre ursprüngliche Tätigkeit umfassend auszuführen. Der Körper kann dann keine ausreichende Menge an Nährstoffen mehr aufnehmen und Schadstoffe werden schlechter abgeführt. Da auch die Blutzufuhr und die Sauerstoffversorgung eingeschränkt werden, verlieren betroffene Organe in der Folge zunehmend an Funktionstüchtigkeit.

Was kann man dagegen tun?

Die Faszien können mit einem speziellen Training elastisch gehalten werden. Dieses Training stellt allerdings mehr als einen Fitness-Trend dar, denn es handelt sich um eine wirkungsvolle Ergänzung zum Muskeltraining. Konsequent und regelmäßig durchgeführt, trägt das Faszientraining zur Gesunderhaltung des Körpers bei. Regelmäßiges Training regt nämlich die Fasziengewebszellen zur Erneuerung alter Kollagenfasern an.

Stress minimieren

Wer kurzzeitig unter starkem Stress steht, läuft ebenfalls Gefahr, dass die Faszien verkleben. Hormone beeinflussen dann die Spannung in den Faszien, auch ohne dass die Muskeln beteiligt sind. Wenn der Stress verflogen ist, entspannt sich das Fasziengewebe in der Regel wieder. Anders sieht es allerdings bei Menschen, die unter chronischem Stress leiden, aus. Wenn der Stress länger andauert, so verlieren die Faszien ähnlich einem ständig unter Spannung stehenden Gummiband die Flexibilität. Die Faszien verhärten, die Beweglichkeit reduziert sich stetig und es kommt zu Verspannungen, die Schmerzen nach sich ziehen. Doch auch gegen stressbedingte Verhärtungen kann etwas getan werden. Vornehmlich gilt es natürlich die Ursachen für den Stress zu minimieren oder besser noch abzustellen.

Richtige Sportart

In fast allen Fitness-Studios werden mittlerweile spezielle Faszien-Trainingseinheiten angeboten. Spezielle Trainingsgeräte wie die Faszienrolle werden eingesetzt, um die verschiedenen Muskelpartien mit Hilfe des eigenen Körpergewichts durchzukneten. Häufig wird auch ein trendiges „Fascia Aerobic“ angeboten. Allerdings lässt sich der gleiche Effekt durchaus auch mit klassischen, sportlichen Betätigungen wie Pilates, Qigong, Tai Chi und Yoga erreichen. Regelmäßiges Bewegungstraining regt die Faszien dazu an, neue Kollagenfasern auszubilden. Eine sanfte Methode, um das Bindegewebe wieder in Schwung zu bringen, stellt das Trampolinspringen dar, bei dem durch Schwingen und Hüpfen alle größeren Muskelgruppen trainiert werden, die Bandscheiben vitalisiert werden, das Bindegewebe mit Flüssigkeit versorgt und das Herz-Kreislauf-System sowie das Immunsystem gestärkt werden.

Faszienrolle

Die Fazienrolle stellt ein Hilfsmittel zur Revitalisierung des Bindegewebes dar. Der Körper wird über eine Massagerolle aus festem Schaumstoff hin und her bewegt. Durch die Einwirkung des eigenen Körpergewichts kommt es zu einer Massagewirkung. Die verschiedenen Muskelpartien werden so effektiv durchgeknetet, was allerdings durchaus schmerzhaft sein kann. Durch die Massage werden die kollagenen Faszien glatt gestrichen und bleiben geschmeidig. Allerdings zeigt die Faszienrolle nur bei regelmäßiger Anwendung Wirkung, so dass sich selbst verklebte Faszien wieder lösen können.

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