Schellack (englisch: Shellac) ist der neuste Trend! Makellose Nägel die schnell trocknen und bis zu vier Wochen halten. Aber wie gut ist der Lack wirklich für unsere Nägel?

Wir alle wollen schöne, gepflegte Fingernägel. Verschiedene neue Verfahren sind auf dem Markt für einen länger haltbaren Nagellack. Hier werden die Varianten besprochen und gegeneinander abgewogen. Wie sieht es mit den Kosten aus, wie steht es um die Gesundheit? Sind diese Materialien auch wirklich gesund oder doch eher schädlich? Muss ich eine langwierige Behandlung über mich ergehen lassen für eine schlichte Maniküre? Wir geben hier die Antworten, indem wir zuerst die verschiedenen Werkstoffe unter die Lupe nehmen.

Schellack, Gel oder Acryl?

Acryl

Das Acryl-Verfahren ist das älteste. Es funktioniert in zwei Stufen, daher wird es auch als Zweikomponenten-System bezeichnet. Im Nagelstudio wird eine Masse frisch hergestellt, bestehend aus Acrylpulver und Modellierflüssigkeit. Wobei Acryl eine chemisch hergestellte Substanz ist, die sich durch schnelles Aushärten auszeichnet. Das Mischverhältnis der zwei Komponenten muss genau stimmen für einen optimalen Effekt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, und die Nägel gelten als sehr strapazierfähig!

Gel

Hier werden drei Schichten übereinander aufgetragen. Dieses Gel besteht aus einer Art Acryl-Gel, das unter einer UV-Lampe schließlich ausgehärtet wird. Es entstehen Kunstnägel, die nicht nur sehr natürlich aussehen, sondern auch nach Wunsch lackiert, gefeilt oder mit Nail-Art bearbeitet werden können. Mit der Zeit verlieren sie etwas an Stabilität.

Schellack

Wird auch Tafellack oder Plattlack genannt. Es ist eine harzige Materie und wird aus Gummilack gebildet. Diesen Gummilack sondert die Lackschildlaus ab. Schon vor mehr als 3000 Jahren wird diese Substanz in Asien, vor allem in Indien, gewonnen und diente medizinischen Zwecken. Schelllack leitet sich von „Schel“ (Schale) und „Lak“ (Lack) ab. Im 17. Jahrhundert wird Schellack von Asien nach Europa exportiert. Zuerst wird es als Bindemittel in der Herstellung von Farben und Lacken verwendet. Am bekanntesten ist die „Schellack-Platte“, also die Schallplatte.

Wie macht man Schellack Nägel?

Als erstes werden die Nägel auf das Lackieren vorbereitet. Wie bei jeder Maniküre auch wird der Nagel mit einer Feile in Form gebracht und die Nagelhaut zurückgeschoben. Zusätzlich muss der Nagel von Fett befreit werden, das geschieht mit einem in Alkohol getränkten Watte-Pad. Schließlich kommt die erste Schellack-Schicht, der farblose „Basecoat“. Er wird wie ein normaler Nagellack dünn aufgetragen, mit einem Pinsel aus der Flasche. Unter einer UV-Lampe muss er 10 Sekunden gehärtet werden. Auf den noch leicht feuchten Unterlack kommt jetzt der farbige Lack, der ebenfalls wie ein normaler Nagellack mit dem Pinsel aufgebracht wird. Dabei kann man sich ruhig Zeit lassen, weil die Farbe erst mit Licht härtet. Dafür die Hände zwei Minuten unter die Lampe halten. Eine zweite Farbschicht wird aufgetragen und wieder für zwei Minuten unter der Lampe gehärtet. Den Abschluss bildet der „Topcoat“, der ebenso aushärten muss. Als letzte Maßnahme werden die Nägel mit Alkohol in Watte abgewischt. Glatt und glänzend bleiben die Nägel nun zwei bis drei Wochen in Topform.

Pro und Contra

Voraussichtlich gibt es genauso viele Vor- wie Nachteile bei der Verwendung von Schellack. Hier eine kleine Übersicht. Letztendlich muss danach entschieden werden, ob Schellack in den eigenen Alltag passt.

Wie schädlich ist Schellack?

Grundsätzlich ist Schellack nicht schädlich, wenn man zwischen den Behandlungen die Nägel gut pflegt und auch mal eine größere Pause von mehreren Wochen einlegt. Als nachteilig muss darauf hingewiesen werden, dass Schellack nur mit einer bestimmten Tinktur abzulösen ist, die es nicht im Handel zu kaufen gibt. Pures Aceton zum Entfernen des Lacks ist schädlich!
Hautärzte warnen zudem, dass bereits dünne Nägel darunter leiden könnten. Denn trotz dem pflegenden Basecoat kann der Nagel brüchig und empfindlich werden. Dieser wäre dann der ideale Nährboden für Infektionen und Pilze. Auch soll das Entfernen des Lacks von einem Spezialisten im Nagelstudio vorgenommen werden, damit es zu keinen Verletzungen kommt.

Schellack Vorteile

Als entscheidenden Vorteil führen wir an, dass Schellack lange hält. Er verkratzt nicht, er blättert nicht ab, sondern sorgt für ein perfektes Aussehen. Neben Acryl und Gel sticht Schellack außerdem dadurch hervor, dass er das natürlichste Ergebnis liefert. Eine Behandlung im Studio kostet circa 35 Euro. Das Auffüllen ist spätestens nach drei bis vier Wochen notwendig.

Behandlung nach dem Schellack: Nägel wieder gesund machen

Regelmäßige Pflege für die Hände sollte selbstverständlich sein, ob mit oder ohne Lack. Maniküre lässt sich zu Hause prima in ein entspannendes Ritual einbauen. Als Vorbereitung kann ein Peeling dienen. Beispielsweise mit einer Mischung aus Öl und Salz die Hände sanft aber gründlich von Hautschüppchen befreien. Anschließend gute Handlotion, bzw. Handöl, einreiben und einmassieren. Nagelöl hilft besonders bei Schellack-behandelten Fingernägeln. Um zu vermeiden, dass dünne Nägel brüchig werden, brauchen sie eine Spezialpflege. Das Nagelöl verhilft zur neuen Festigkeit und hält die Nagelsubstanz elastisch. Durch Natur-Öle ohne Zusatzstoffe wie Mandelöl, Limonenöl, Teebaumöl oder Jojobaöl stärkt man dünne Fingernägel und erhält gepflegte Ergebnisse. Gegebenenfalls können Handschuhe darüber gezogen werden, die diesen Effekt verstärken. Anschließend die Nägel feilen und Nagelhaut entfernen. Die Nägel könnten noch mit einem sogenannten „Nagelbuffer“, den es in Nagelstudios oder im Drogeriemarkt zu kaufen gibt, behandelt werden. Sie werden damit einmal in der Woche poliert und sorgen für glänzende, gesunde Nägel.

Auch über die Ernährung kann einiges für die Nagelgesundheit unternommen werden. Biotin (Vitamin B7) ist der Nährstoff-Lieferant für gesunde Haare, Haut und Nägel. Wer sich durch Nahrungsmittel mit Biotin versorgen will, isst viel Nüsse, Haferflocken, ungeschälten Reis, Leber, Ei und Hefe. Oder Biotin in Tablettenform aus der Apotheke holen! Das hilft ebenso bei der Regeneration der Nägel.