Nagelpilz ist eine lästige und langwierige Erkrankung. Für einen erfolgreichen Behandlungsverlauf ist es sehr wichtig, dass die Symptome erkannt werden. Hier erfährst Du, wie Du Nagelpilz erkennst und anschließend am besten behandeln kannst.

Ursachen: Entstehung von Nagelpilz

Was ist Nagelpilz eigentlich? Wie entsteht er? Unter Nagelpilz (medizinisch: Nagelmykose, Onychomykose) versteht man eine Infektion mit Dermatophyten (Hautpilze) der Nägel. Pilze sind Parasiten und ernähren sich vom Keratin unserer Haut und Nägel. Sowohl die Füße als auch die Hände können befallen sein. Allerdings sind die Nägel der Füße viermal so oft betroffen wie die Fingernägel. Der Hauptgrund dafür ist, dass in den Schuhen ein feuchtes und warmes Milieu vorliegt. Diese Umgebung ist der perfekte Lebensraum für Pilze. Die Erkrankung an sich ist nicht gefährlich, solange sie rechtzeitig behandelt wird.

Oft entsteht Nagelpilz am Nagel des großen Zehs. Von dort aus kann er sich auch auf die umliegenden Zehen ausbreiten und weitere Nägel angreifen. Vom vorderen Rand des Nagelbetts aus wächst er bis in die Haut unterhalb der Nagelplatte. Anschließend breitet er sich in Richtung der Nagelmatrix aus.

Nagelpilz ist ansteckend und wird über die Kontaktinfektion übertragen. Du steckst Dich entweder über Gegenstände an (z.B. an einem gemeinsamen Handtuch oder auf Teppichböden), oder über den direkten Hautkontakt mit einer infizierten Person. Vor allem an öffentlichen Orten wie im Schwimmbad oder auch in Hotelzimmern ist die Ansteckungsgefahr stark erhöht. Zur Vorbeugung solltest Du am besten Badeschlappen oder Socken tragen.

Häufig ist auch eine unbehandelte Fußpilzerkrankung die Ursache einer Nagelpilzinfektion. Bei einem Fußpilz kann sich der Pilz entlang der Zehen ausbreiten und dann die Nägel befallen.

Die Gefahr einer Ansteckung ist außerdem deutlich erhöht, wenn kleine Wunden im Bereich des Nagelbetts vorliegen. Häufig entstehen diese Wunden bei einer falschen Nagelpflege oder beim Tragen von zu engen Schuhen.

Symptome von Nagelpilz

Die Symptome von Nagelpilz sind vielfältig und zumindest im Anfangsstadium nicht schmerzhaft. Allerdings schaut ein befallener Nagel einfach nicht schön aus.

Wartest Du allerdings zu lange mit der Therapie, kann es im schlimmsten Fall auch zu einer Ablösung des Nagels kommen. Das ist mitunter äußerst schmerzhaft. Deshalb ist es wichtig die ersten Symptome zu erkennen und dann gleich zu handeln.

Ein typisches Symptom ist, dass der Nagel seine natürliche Farbe verliert, sich verdickt und nicht mehr glänzt. Die Nagelfarbe verändert sich zu Beginn in Weiß oder einen hellen Braunton. Außerdem ist es möglich, dass sich die Form des Nagels verändert. Am Anfang befällt der Erreger meistens das Nagelende und verbreitet sich von dort zur Nagelwurzel aus.

Im akuteren Verlauf kann die Nagelplatte häufig am vorderen Rand abbröckeln. Es kann auch passieren, dass sich die Platte vom Nagelbett abhebt und im schlimmsten Fall komplett ablöst. Der Nagel, der dann nachwächst, wird auch krank nachwachsen. Somit darfst Du mit der Behandlung nicht warten! Nagelpilz muss immer behandelt werden und heilt nicht von selbst.

Behandlung von Nagelpilz

Am besten beginnst Du mit der Behandlung so früh wie möglich. Die Chance auf eine komplette Genesung des Nagels wird dadurch stark erhöht. In der Regel dauert die Behandlung zwischen 6 und 12 Monate. Das liegt daran, dass unsere Nägel sehr langsam wachsen und der Pilz erst komplett herauswachsen muss.

Ob ein Nagelpilz mit Tabletten, einer Creme oder Ähnlichem behandelt werden muss ist davon abhängig, wie schwer die Erkrankung bereits ist. Wenn mehr als die Hälfte der Nagelplatte oder mehrere Nägel befallen sind, sollte man einen Arzt kontaktieren. Häufig wird dann eine Kombinationstherapie empfohlen.

Wenn Du die Erkrankung rechtzeitig erkennst, kannst Du sehr gute Ergebnisse mit freiverkäuflichen Nagellacken erzielen. Das Wichtigste bei der Behandlung von Nagelpilz ist, dass sie kontinuierlich erfolgt. Nur mit der entsprechenden Geduld wirst Du die Pilzerkrankung wieder los. Drei freiverkäufliche Medikamente sind besonders empfehlenswert. Loceryl Nagellack gegen Nagelpilz, Ciclopoli gegen Nagelpilz und Canesten Extra Nagelset. Alle drei Mittel sind pilzabtötend und in jeder Apotheke auch ohne Rezept vom Arzt erhältlich.

Im Internet kursieren viele Meinungen, dass auch Hausmittel gegen Nagelpilz helfen können. Etliche Nutzer nennen Knoblauch, Essig, Backpulver oder Zahnpasta. Es liegen aber keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit vor. Deshalb starte die Therapie lieber gleich mit pilzabtötenden Nagellacken, bevor der Heilungsprozess nur unnötig verlängert wird.

Zusätzliche Tipps für eine erfolgreiche Behandlung des Pilzerregers

  • Immer darauf achten, dass Du Dein eigenes Nagelpflegeset benutzt und mit niemandem teilst. Das gleiche gilt für Handtücher.
  • Die Wäsche sollte immer bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden, idealerweise sogar bei 90 Grad.
  • Mit atmungsaktiven Socken und Schuhen den Pilzen keine Chance zum Wachsen geben!
  • An öffentlichen Orten, wo barfuß gelaufen wird, immer darauf achten, Schlappen oder Socken zu tragen.