Schluss mit inszenierter Zuckerwatten Welt, perfekt gelockten Haaren und überladenen Frühstückstischen! Ist der perfekte Instagram Account am Ende angelangt?

Instagram war einmal als Fotosharing-App gedacht, mit der jeder Nutzer mit einem Instagram Account sein Leben in Bilden teilen kann. In den letzten Jahren wurde es aber vielmehr ein Ort, an dem sich Stars vermarkten und sogenannte Influencer promoten. Dieser Trend zum perfekten Bild soll sich jetzt umkehren, stattdessen geht der Trend wohl zu Realismus und unbearbeiteten Bildern.

Influencer und perfekte Inszenierung

Bei Instagram wurde schnell der Beruf des Influencers geboren. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sich viele Menschen für sie interessieren und sie dadurch viel Einfluss auf diese haben. Ein Instagram Account von einem solchen Influencer kann auch im deutschsprachigen Raum mehrere Millionen Follower haben. Geld verdienen diese Influencer vor allem dadurch, dass sie Produkte auf ihrem Instagram Account zeigen und dafür von den jeweiligen Firmen bezahlt werden. Diese können auf diese Art und Weise mit wenig Aufwand viele mögliche Kunden erreichen und dabei mit einer positiven Botschaft verknüpfen. Auch Stars, die auf herkömmliche Weise bekannt geworden sind, nutzen diese Mechanismen, um sich selbst und ihre Werbekunden zu vermarkten. Nicht umsonst bekommt zum Beispiel Selena Gomez fast 500 000 Euro für nur einen einzigen Post auf ihrem Instagram Account. Dabei sind die gezeigten Bilder schon lange nicht mehr witzige Schnappschüsse, sondern aufwendige Produktionen, die nachträglich aufwendig bearbeitet werden. Auf Instagram wird Perfektion gezeigt, egal um was es geht.

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Instagram wird echt

Der Trend soll sich jetzt allerdings umkehren. Das sagen zumindest zwei Mitarbeiterinnen der App. Eva Chen und Virginia Nam weisen darauf hin, dass gerade die erfolgreichen Accounts immer austauschbarer werden, weil sie immer professioneller geführt und gestaltet werden. Diese Entwicklung würde die Fans ermüden. Sie nutzten die Gelegenheit, die Nutzer zu mehr Authentizität aufzurufen und sich wieder mehr trauen. Nur wer dadurch aus der Masse der perfekten Inszenierungen herausstecken könnte, wird nach Chen und Nam in Zukunft neue Nutzer mobilisieren können. Tatsächlich zeigen sich Influencer in letzter Zeit ungewohnt offen. Stars wie Mile Cirus oder Paris Jackson zeigen sich vermehrt mit unrasierten Achseln, viele Influencer machen diesen Trend mit. Viele weibliche Influencer zeigen sich ungeschminkt. Sophie Gray machte sich lange Zeit einen Namen als Influencer mit perfekten Fitnessbildern, auf denen sie ihren Körper und ihr Leben optimal in Szene setzte. So brachte sie es zu über 400 000 Followern auf ihrem Instagram Account. Dann hatte sie einen Sinneswandel. Jetzt zeigt sie ihre Pickel und gibt zu, auch mal ungesund zu essen.

Wollen wir Perfektion?

Tatsächlich zeigt aber gerade das Beispiel von Sophie Gray, dass die Nutzer eben Perfektion wollen, denn sie verlor sofort 70 000 Fans, sobald sie ihre neuen Fotos postete. Auch die deutsche Fitnessbloggerin Sophie Thiel wurde vor kurzem scharf von ihren Fans kritisiert, weil sie einige Kilos zugenommen hatte. Obwohl sie immer noch extrem dünn ist, wurde sie sogar mit Anfeindungen konfrontiert. Auch die Aussagen der Instagram Mitarbeiterinnen Chen und Nam müssen kritisch behandelt werden, denn sie verknüpften ihre Kritik an der Perfektion mit Werbung für eine neue Funktion der Plattform. Instagram wird also weiterhin voller perfekter Leben und bearbeiteter Fotos sein.

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