Ob gläubig oder nicht – Fasten liegt im Trend. Viele reden dabei über die Reinigung des Körpers. Wir zeigen Dir alles Wichtige über die Fastenzeit.

Für Christen beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch. Für 2019 startet sie also am Mittwoch, 6. März und endet am Donnerstag, 18. April. Viele schwärmen nach der Fastenzeit von Glücksgefühlen, einer Reinigung von Körper, Geist und Sinne oder von mehr Energie. Bist Du neugierig? Doch bevor Du kopflos mit dem Fasten beginnst, solltest Du vorab die wichtigsten Informationen gesammelt haben.

Was ist eigentlich Fasten?

Beim Fasten verzichtest Du freiwillig auf feste Nahrung und das für einen bestimmten Zeitraum. Dabei können für fünf bis zehn, manchmal auch für 14 Tage gefastet werden. Ob dabei völlig oder nur teilweise auf Essen verzichtet wird, hängt von Dir ab. Ganz wichtig: Fasten ist keine Diät und sollte nicht mit Abstinenz verwechselt werden.

Welche Art von Fasten?

Christentum

Bei den Christen dauert die Fastenzeit 40 Tage vor Ostern, also von Aschermittwoch bis einschließlich Karsamstag. Dabei werden die Sonntage nicht mitgezählt, da diese nicht als Fastentage gelten. Es gibt ganz viele Methoden, um zu Fasten und hängt vom Individuum ab. Manche verzichten in der Zeit auf Süßigkeiten oder Alkohol. An bestimmten Tagen wird auch komplett auf Fleisch verzichtet. Eine Empfehlung wäre zum Beispiel nur eine volle Mahlzeit pro Tag und ansonsten zwei kleine Stärkungen. Du könntest abgesehen von Nahrungsmitteln auch mal auf die sozialen Netzwerke verzichten. Oder zu hart?

Islam

Im Islam wird hauptsächlich im Ramadan gefastet, der neunte Monat des islamischen Mondjahres und hält 29 bis 30 Tage an. Ansonsten fasten Muslime immer montags und donnerstags. Eine Art des Fastens wäre ein völliger Verzicht auf Essen, Trinken (außer Wasser) und Rauchen zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang.

Buddhismus

Die Buddhisten haben keine vorgeschriebene oder empfohlene Fastenzeit wie in den anderen Religionen. Aber auch hierbei verzichten Buddhistische Mönche und Nonnen jeden Tag ab 12 Uhr mittags auf jegliche Nahrungsaufnahme.

Judentum

Es gibt bei den Juden bestimmte Fasttage, an denen Essen und Trinken für 24 bis 25 Stunden vollkommen verboten ist. Darunter gehören Jom Kippur, Schiwa Assar beTammus, Zom Gedalja, Assara beTevet sowie Tischa beAv. Am Jom Kippur zum Beispiel dürfen Juden nicht essen, nicht trinken und nicht rauchen. Waschen, Sex und Arbeiten ist auch verboten.

Hinduismus

Ähnlich wie bei den Buddhisten gibt es keine klassische Fastenzeit. Es gibt mehrere Tage, an denen alle Hindus fasten und auch welche, an denen sie individuell fasten. An Vollmondtagen und Neumondtagen soll auch gefastet werden. Die Einschränkung der Nahrungsaufnahme hängt jedoch von der Glaubensrichtung und dem Anlass ab.

Orthodoxe Kirche

Es gibt vier größere Fastenzeiten im Jahr. Zum einen 40 Tage vor Ostern, die Woche nach Pfingsten, „Koimesis-Fasten“ im August, „Advent-Fasten“ von Mitte November bis Heilig Abend. Zudem sollen jeden Mittwoch und Freitag, sowie am 5. Januar, 29. August und 14. September gefastet werden. In der orthodoxen Kirche wird in der Fastenzeit auf Fleisch, Eier und Milchprodukte verzichtet. An ganz strengen Fasttagen soll sogar kein Fisch, Wein und Öl zu sich genommen werden.

Was passiert beim Fasten mit dem Körper?

Zunächst wird der Zucker verwertet, der nach 24 Stunden aufgebraucht sein wird. Jedoch brauchen die Organe Energie und holen sich diesen aus Notreserven. Damit sind nicht nur die Speckröllchen gemeint. Der Körper baut auch Eiweiß aus Muskeln und Organen ab. Dies führt zu einer hormonellen Umstellung des Körpers, der in den Mangelbetrieb wechselt. Während der Fastenzeit werden daher alle Organe wohl etwas schrumpfen. Falls Du jetzt nur eine Woche fastest, dann verkleinern sie sich eher nicht, aber wer lange und extrem fastet, kann sogar einen gefährlichen Abbau des Herzmuskels riskieren. Generell sinkt Dein Blutdruck und Dein Herz schlägt langsamer. Daher klagen manche Fastende von Kreislaufproblemen. Diese Umstellung bedeutet für den Körper nämlich erstmal Stress. Daher kannst Du Dich am Anfang der Fastenzeit unwohl, nervös oder aggressiv fühlen. Doch das wird mit der Zeit besser, keine Sorge. Vor allem wenn Du freiwillig auf Nahrung verzichtest. Erzwingen solltest Du Dir das Ganze jedoch nicht, da das zu einem Dauerstress führen kann. Das einzige Organ, das während der Fastenzeit nicht hungert, ist das Gehirn. Wer freiwillig und mit Achtung fastet, der wird bald eine gute Laune verspüren. Denn beim Fasten wird im Gehirn mehr vom Stimmungsaufheller Serotonin gebildet.

Wer darf fasten und wer nicht?

Im Grunde darf jeder erwachsene Mensch fasten. Schwangere sollten jedoch darauf verzichten und auch Menschen, die unter Psychosen oder Depressionen leiden. Generell sollte ein Mensch mit einer bestimmten Vorerkrankung nicht fasten. Daher ist es wichtig, dass Du Dich vor dem Fasten von einem Arzt untersuchen lässt. Der gibt Dir dann das Go und Du kannst mit ruhigem Gewissen in die Fastenzeit starten. Aber achte darauf nicht zu übertreiben!

Schon mal vom Intervallfasten gehört? Vielleicht passt diese Methode des Fastens am besten zu Dir.

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