Selbstliebe lernen. Kannst Du es auch schaffen, Dich selbst zu lieben? Wir zeigen Dir, wie Du Dein Selbstwertgefühl steigerst und Selbstliebe lernen kannst!

Selbstliebe lernen: Wieso ist das wichtig für uns?

Es klingt zwar idealistisch, aber es ist möglich: Tag für Tag wird jeder von uns mit Problemen und Stress konfrontiert. Egal, ob an der Universität, der Schule, bei der Arbeit oder sogar zuhause im eigenen Haushalt – Der Leistungsdruck steigt in allen Bereichen und wir sind dazu verpflichtet in allen Kategorien zu glänzen. Du kennst es vermutlich selbst: Bist Du einmal nicht strukturiert, organisiert und entsprichst nicht pünktlich allen Anforderungen, so wirst Du schnell abwertend beäugt oder kritisiert. Die Leistungsgesellschaft Deutschlands macht es uns im Alltag dadurch nicht viel einfacher, denn auch im Beruf müssen wir meist jahrzehntelang 5 Tage je 8 Stunden pro Tag vollkommen funktionsfähig sein.

Dabei machen sich oft auch schon in jungen Jahren schädigende Eigenschaften in Dir breit, nach welchen Du Deinem eigenen Versagen nicht bei-, sondern gegenüberstehst. Ein einfaches Beispiel: Dein bester Freund oder Deine beste Freundin verhauen eine Klausur in der Schule oder an der Uni. Im Normalfall würdest Du Deine Freundin oder Freund trösten und Ihnen sagen, dass das immer mal vorkommen kann und Sie bei der nächsten Klausur Ihr Bestes geben und die Note ausgleichen werden. Durch den steigenden Leistungsdruck ist man aber längst nicht mehr so positiv zu sich selbst. Schnell erwischst Du Dich, wie Du Dich selbst runter ziehst, Dich selbst als dumm oder als Nichtsnutz bezeichnest.

Tipps: Wie Du Selbstliebe lernen kannst

Wie kannst Du also daran etwas ändern, vor allem wenn Du schon etwas länger unter Deiner negativen Selbstkritik leidest? Der Schlüssel zur Selbstliebe ist sich selbst so zu behandeln, wie Du Deine gute Freundin oder Deinen Freund behandeln würdest. Nur, wenn Du Dir selbst die Liebe, das Verständnis und das Mitgefühl entgegenbringst, was Du auch an Deine Mitmenschen gibst, kannst Du Selbstliebe lernen und Deine Persönlichkeit ganz neu erschaffen.

Tipp 1: Lerne mit (Selbst-)Kritik umzugehen

Wie vorhin schon beschrieben, entsteht eins der häufigsten Probleme meist unbemerkt in Dir. Du bist meist viel zu streng zu Dir selbst, gibst Dir vielleicht für viele Dinge selbst die Schuld und bist Dir selbst der strengste Kritiker. Diese toxische Art der Selbstkritik führt auf langer Hinsicht zu einem immer geringeren Selbstwertgefühl. Du misstraust Dir selbst immer mehr und im schlimmsten Fall kann sogar eine Form von Selbsthass in Dir entstehen.

Wie kann ich besser mit Selbstkritik umgehen?

Die Antwort auf diese Frage weißt Du eigentlich bereits: Versuche Deine eigenen Gefühle besser zu verstehen, Dir selbst Mitgefühl entgegenzubringen und verständnisvoller für Deine Fehler zu sein. Achte dabei immer darauf, angemessen zu reagieren und Dir auch nichts schönzureden. Wenn Du Dir selbst versuchst ein besserer Freund zu sein, dann lernst Du Dir selbst den Halt zu geben, den Du noch aus Deinem Umfeld beziehst.

Tipp 2: Gandhi – Sei die Veränderung, die Du Dir wünscht für diese Welt

Wir leben in einem Konstrukt von vielen Menschen, die alle unterschiedliche Schicksalsschläge erfahren. Das Glück der einen Person, kann sich negativ auf das Leben des anderen auswirken und so üben sogar Menschen die Du persönlich nicht kennst, einen Einfluss auf Dich aus. Wir verarbeiten tagtäglich unzählbare Eindrücke, die wir selbst vielleicht nicht merken. Du steigst beispielsweise in Deinen Zug und die Türen beginnen sich zu schließen. Da kommt jedoch noch jemand, der den Zug noch erwischen möchte, Du reagierst nicht und die Türen schließen sich. Das ist zunächst nicht weiter schlimm, denn Du bist weder dafür verantwortlich, dass die Person zu spät am Gleis ist, noch bist Du dazu verpflichtet die Tür für Ihn offenzuhalten.

Welche Folgen hat das für mich?

Vielleicht keine, dann nimmt die Person einfach den nächsten Zug. Genauso kann es aber auch sein, dass die Person jetzt Ihr Vorstellungsgespräch, die Verabredung mit einem Geschäftspartner, mit dem Ehepartner oder der Ehepartnerin verpasst. Wichtig an der Stelle ist, zu realisieren, dass Du jederzeit diese Person sein könntest!

Selbstliebe lernen durch Vorbild-Positionierung

Es klingt zwar weit hergeholt, aber positivere Reaktionen auf die Dinge in Deinem Leben, können Dir zu mehr Selbstliebe verhelfen! Menschen werden von positiven Dingen angezogen und beziehen davon Ihre Energie. Wenn Du immer wieder versuchst diese positive Veränderung im Leben anderer zu sein, dann entwickelst Du selbst eine positive Ausstrahlung, die Dir nicht nur Halt, sondern auch Hoffnung und Zuversicht spendet. Außerdem würdest Du Dich selbst auch freuen, wenn Dir jemand ohne Rückerwartungen entgegenkommt.

Tipp 3: Selbstliebe lernen durch Akzeptieren

Jeden Tag können uns unterschiedliche Ereignisse widerfahren: Man lernt jemanden neues kennen, findet einen neuen Arbeitsplatz, feiert die Geburt seines Kindes oder seinen Hochzeitstag. Dann gibt es aber auch die Ereignisse, die wir nicht mehr ändern können. Wenn sich beispielsweise Dein Partner von Dir trennen möchte oder eine Freundin den Kontakt mit Dir abbrechen möchte, dann reagiert Dein Geist oft mit Widerstand. Dadurch neigen Menschen dazu, Dinge die in Ihrem Leben passieren nicht zu akzeptieren. Es ist jedoch extrem wichtig eben solche Schicksalsschläge zu verarbeiten und zu akzeptieren. Erst dann kannst Du nämlich mit den Schicksalsschlägen abschließen und Dich den neuen und positiveren Aspekten des Lebens widmen.

Lerne zu akzeptieren: Deine Leitfragen

Nehmen wir mal an, dass Du und Dein Ex-Partner aus­ei­n­an­der­ge­gangen seid, Du aber nach wie vor romantische Gefühle für Ihn hegst. Dir könnte es schwerfallen mit der Beziehung abzuschließen, weil Deine Gefühle Dir immer wieder Hoffnungen bereiten. Bist Du also in einer Situation in welcher Dich Deine Gefühle nicht ruhen lassen, dann ist es an der Zeit, Dir die folgenden Fragen zu stellen:

  • Warum empfindest Du bei dem Gedanken… (Wut/Trauer/Hoffnung usw.)?
  • Kannst Du jetzt etwas an der Situation ändern? Wenn ja, denkst Du, dass Du das auch solltest?
  • Was kannst Du aus dieser Erfahrung für Dich lernen und mitnehmen?

Stelle Dir diese Fragen und setze Dich mit Ihnen aktiv auseinander. Versuche Dir dabei Zeit zu lassen, auch kannst damit anfangen Deine Gedanken niederzuschreiben, während Du Dich mit den Fragen befasst. Wichtig ist, dass Du Deine eigenen Gefühle akzeptierst. Deine Gefühle sind real für Dich und deswegen verdienen sie von Dir selbst akzeptiert zu werden. Im besten Fall wirst Du realisieren, dass viele Dinge aus gutem Grund passierten und Dir viel mehr Wissen für die Zukunft bringen.

Tipp 4: Lerne, wie Du Dich im Spiegel sehen musst

Jeder schaut mindestens am Morgen und am Abend in den Spiegel, wenn nicht auch noch zwischendurch. Wenn Du Selbstliebe lernen willst, dann bedeutet das auch, Dich im Spiegel betrachten zu können. Niemand sieht Dich so oft, wie Du Dich selbst siehst, mal mit Augenringen, mal mit vielen Pickeln und Mitessern und mal komplett aufgestylt und bereit für die nächste Party. Gerade aus diesem Grund fallen uns Eigenschaften an uns selbst auf, die wir als optisch unattraktiv oder störend empfinden. Schnell neigen wir dann dazu, ausschließlich unsere negativen Kleinigkeiten zu erkennen und kritisieren, als unser Aussehen wert zu schätzen.

Wie kann mir der Spiegel helfen?

Bei dieser Übung stellst Du Dich vor Deinen Spiegel und fängst an Dein ganzes Gesicht und sofern möglich, auch Deinen Körper zu betrachten. Gehe dabei diesmal mit einem anderen Ansatz an die Sache. Beobachte Dein Gesicht, probiere unterschiedliche Gesichtsausdrücke, lächle und versuche alles an Deinem Körper zu erkennen, was Dir gefällt. Wiederhole diese Übung jeden Morgen oder jeden Abend und Du wirst irgendwann merken, dass Du sehr viele schöne Eigenschaften an Dir hast. Du wirst Dich mit der Zeit viel wohler mit Spiegeln fühlen, wodurch Du auch Deine Ausstrahlung anders nach außen tragen wirst.

Tipp 5: Ehrlichkeit währt am längsten

Wie Du sicher weißt, ist eins der wichtigsten Eigenschaften Ehrlichkeit. Hier sprechen wir aber nicht von der Ehrlichkeit anderen, sondern Dir selbst gegenüber. Selbstliebe erfordert Ehrlichkeit, die Du Dir selbst entgegenbringen musst. Beispielweise kannst Du Deinen Freunden zwar erzählen, dass Du Dich von Deinem Partner getrennt hast, weil er Dich betrogen hat oder es nicht mehr passt, obwohl Dein Partner sich von Dir trennte. Am wichtigsten ist jedoch nicht, dass Du Deine Freunde, sondern in erster Linie Dich selbst belogen hast!

Du willst gar nicht wissen, wie viele Menschen durch Ihr gesamtes Leben gehen und sich so lange selbst belügen, bis Sie Ihre eigenen Lügen glauben. Diese Art der Verschleierung blockiert Dein Gewissen und Du wirst Dich nie wirklich lieben können. Wenn der Partner Deiner besten Freundin sie über Jahre hinweg belügen würde, dann würdest Du Ihr auch nicht sagen, dass Sie seine Lügen akzeptieren oder glauben soll.

Selbstliebe lernen durch Ehrlichkeit

Selbst wenn es niemand außer Dir weiß: Du weißt, wenn Du überwiegend eine Lügnerin bist und daraus entsteht Misstrauen – zuerst Dir selbst gegenüber. Du sprichst Dir dann nur negativ zu und wirst weder zu Dir, noch zu anderen je ehrlich sein können. Lerne also die Fassaden zu Dir selbst abzubauen, wenn Du zu Dir selbst ehrlich bist, dann kannst Du auch ehrlicher zu Deinem Umfeld sein.

Tipp 6: Die Checkliste für Deine Selbstliebe

Um Selbstliebe lernen zu können, bedarf es über viel Zeit, Energie und Kraft. Wenn Du sicherstellen willst, dass Du das Richtige für Dich tust, solltest Du Dir auch immer Zeit nehmen Dich in Deine Vergangenheit zurückzudenken. Dort kannst Du reflektiert und konstruktiv erkennen, was für Fortschritte Du bereits gemacht hast und in welchen Bereichen Du vielleicht sogar nachgelassen hast, beziehungsweise Du Dich wieder mehr engagieren solltest. Untenstehend findest Du eine ungefähre Checkliste, über die Du immer wieder nachdenken solltest.

  1. Wende ich Selbstkritik richtig an?
  2. Bin ich mir selbst ein Vorbild für mein zukünftiges Ich?
  3. Akzeptiere ich, was nicht in meiner Macht steht?
  4. Kämpfe ich für die Dinge, die in meiner Macht stehen?
  5. Bin ich 100 % ehrlich mir selbst gegenüber?
  6. Vertraue ich meiner Wahrnehmung und meinem Urteil?
  7. Höre ich auf meine Bedürfnisse?
  8. Weiß ich, dass ich wirklich gut genug bin?
  9. Bin ich auf dem Weg, wo ich einmal sein möchte?
  10. Habe ich meine Hoffnung aufgegeben?

Du glaubst Dein Freund könnte ein Narzisst sein? Jetzt erkennen und handeln!