Helau und Alaaf: Der Fasching ist wieder da. In unserem großen Karnevals-Special erfährst du Interessantes, Kurioses und Spannendes rund um die Zeit der Jecken.

Woher kommt das bunte Treiben?

Der Ursprung der Fastnacht ist schon in der Antike zu finden. Das Fest wurde erstmals vor rund 5000 Jahren gefeiert und schon damals feierte man nach dem Gleichheitsprinzip: Für kurze Zeit standen Herrscher und einfache Arbeiter auf einer Stufe. Bis heute können wir dieses Prinzip beobachten, denn es heißt, an Karneval sind alle gleich (verrückt).

Auch vom 12. bis zum 16. Jahrhundert feierten die Menschen eine Art Fastnacht. Dabei wählten niedrige Kirchenträger einen Pseudopapst und übernahmen gespielt hohe, wichtige Ämter. Kirchliche Bräuche wurden ebenfalls parodiert. Zunächst wurde das Fest zu Beginn eines Kalenderjahres gefeiert, Im Mittelalter wurde es dann auf die Zeit rund um den Rosenmontag verlegt. Bis heute wurde der Brauch fortgeführt.

Das Faschings ABC

A wie Aschermittwoch

Der Aschermittwoch läutet das Ende der Feierlichkeiten ein. An diesem Tag hört Fasching auf und gleichzeitig läutet er für gläubige Christen die Fastenzeit ein (40-tägiger Verzicht auf Süßigkeiten, Alkohol, etc.).

B wie Bütt

Bütt ist in Köln ein Synonym für einen Bottich zum Wäschewaschen oder für ein Fass. Der Begriff Bütt stammt aus der jüngsten Zeit der Faschingsveranstaltungen. Auch heute noch wird damit das Rednerpult auf der Bühne bezeichnet, in dem die Redner ihre Witze machen und lustige Texte vortragen.

D wie Dreigestirn

Ein Prinz, ein Bauer und eine Jungfrau – diese Drei symbolisieren vielerorts die wichtigsten Figuren von Karneval. In prächtigen Uniformen regieren sie die fünfte Jahreszeit.

E wie Elf

Die Zahl Elf hat an Fasching eine besondere Bedeutung. Am 11.11. beginnt die Karnevalszeit jedes Jahr pünktlich um 11:11 Uhr. Außerdem sitzen bei den Karnevalssitzungen insgesamt elf „Chefs“ auf der Bühne: Der Elferrat.

F wie Fassenacht

Fasching, Fassenacht, Fasteleer – In Deutschland ist der Karneval unter verschiedenen Namen bekannt. Welcher Begriff verwendet wird, ist regional verschieden.

H wie Helau

Helau ist ein Narrengruß, der in Deutschland weit verbreitet ist. Während es in der närrischen Zeit „Kölle Alaaf!“ in Köln heißt, nutzt man in verschiedenen Regionen Deutschlandweit „Helau“ um sich zu begrüßen.

J wie Jeck

Jeck ist ein anderes Wort für Karnevalist, also ein Mensch, der gerne Fasching feiert.

M wie Masken

In einigen Regionen im Südwesten von Deutschlands tragen die Menschen geschnitzte Holzmasken, die meist an Tiere oder Fabelwesen erinnern.

N wie Nubbel

Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die man in Köln während der Faschingszeit an die Kneipen hängt. Sie wird Mitternacht vor Aschermittwoch verbrannt wodurch gezeigt wird, dass die närrische Zeit vorbei ist.

O wie Orden

An Karneval werden diese Auszeichnungen oft im Rahmen einer Sitzung an Büttenredner, Tänzer und Karnevalisten vergeben.

P wie Prinz

Der Prinz ist der wichtigste und zugleich höchste Vertreter des Faschings. Er fährt daher immer auf dem letzten und prunkvollsten Karnevalswagen des Rosenmontagumzugs.

R wie Rosenmontag

In vielen Gebieten ist der Rosenmontag der wichtigste Tag an Fasching. Meist ziehen dann die Karnevalsumzüge durch die Straßen.

T wie Tanzmariechen

Sie wird auch Funkemariechen genannt und ist die einzige Frau, die sich als Tänzerin in einem uniformierten Männertrupp aufhalten darf. Sie trägt selbst eine Uniform: Ein Dreispitz, eine Uniformjacke, ein Rock und dazu Stiefel. Oft sind ihre langen Haare zu Zöpfen geflochten.

V wie Verkleidung

An Fasching hat sich jeder, der mitfeiern möchte, zu verkleiden. Egal ob Clown, Tier oder Superstar: Ohne eine witzige und aufsehenregende Verkleidung ist die fünfte Jahreszeit nicht komplett.

W wie Weiberfastnacht

Am Donnerstag vor Rosenmontag beginnt der Straßenkarneval. Dieser Tag heißt auch Weiberfastnacht. Besonders im Rheinland ziehen an diesem Tag die Frauen los, stürmen die Rathäuser und schneiden den Herren die Krawatte ab.

Warum verkleidet man sich zu Fasching?

Es hat verschiedene Gründe, warum wir uns an Karneval verkleiden. Die Wurzeln der verdrehten und verkehrten Welt des Faschings sind äußerst verworren und das schrille Treiben wird von Region zu Region unterschiedlich gefeiert.

Zum einen hatten die Menschen damals die Idee, mit skurrilen Verkleidungen den Winter bzw. böse Wintergeister vertreiben zu können. Zum anderen liegen die Gründe aber auch darin, dass man im Mittelalter die Herrschaft während diesen Tagen auf den Kopf stellte, indem kurzerhand ein närrischer Hofstaat gegründet wurde. Das Ritual des Verkleidens bot den Menschen eine einfache Gelegenheit, in andere Rollen schlüpfen zu können – wenn auch nur kurz. Aus diesen Traditionen entwickelten sich auch die heutigen Faschingsgarden mit Prinzessin, Prinz und Tanzmariechen.

Verrückte Fakten über Fasching

Was ist überhaupt so besonders an diesen „komischen“ Feiertagen? Hier liefern wir Dir fünf überraschende Fakten zur Fastnacht:

1. Auf dem Karnevalszug in Köln werden jedes Jahr rund 150 Tonnen Süßigkeiten, 220.000 Pralinenschachteln, über 300.000 Blumensträuße und ca. 700.000 Tafeln Schokolade verteilt.

2. Der Teufel hat an Fasching schon immer auf die Menschen eine besondere Anziehungskraft. Ihn kennt man schon seit dem Mittelalter als Verkleidungsfigur.

3. Du glaubst, Clown sind lustig? Fehlanzeige! Menschen, die als Clown verkleidet sind, legen laut Studien eine depressive Grundstimmung an den Tag und fühlen sich im Alltag kaum akzeptiert.

4. Beim Karneval in Rio in Brasilien geht es heiß her: Dort verteilt man nicht nur Kamelle, sondern auch gratis Kondome (jährlich rund 10 Millionen Stück).

5. Laut einer Studie ist in Deutschland das Wort Fasching weiter verbreitet, als der Begriff Karneval. Das Schlusslicht bildet der Ausdruck Fastnacht.

Karneval Kostüm Trends

Du weißt noch nicht, wie Du Dich verkleiden sollst? Hier kommen einige interessante, trendige Vorschläge:

Die Goldenen Zwanziger: Kniebundhose und Fransenkleid – die Charleston Kostüme von damals ziehen garantiert alle Blicke auf sich. Sie gehören auch dieses Jahr wieder zu den begehrtesten Faschingskostümen.

Stillgestanden! Auch die Militärberufe wie Pilot oder Soldat liegen in diesem Jahr im Trend und dass nicht nur bei den Männern. Auch die selbstbewusste, taffe Frau schlüpft gerne in diese angesagten Kostüme – natürlich in weiblicher Ausführung.

Venezianischer Karneval in Deutschland! Prächtige Kleider, schillernde Umhänge und farbenfrohe Masken: auf keiner Faschingsparty dürfen aktuell diese Faschingskostüme nicht fehlen.

Du schockierst gerne Deine Mitmenschen? Auch da stehen Dir in dieser Saison wieder alle Türen offen: Ob Frankenstein, Skelett, Hexe, Vampir oder Fledermaus – schaurig schöne Gruselkostüme kommen einfach immer gut an.

Lustige Faschings Party Spiele

Bekannte Brettspiel-Klassiker wie Tabu oder Activity sorgen für gute Laune auf Deiner Faschingsparty. Für den Fall, dass Du ein Spiel mit „mehr Körperkontakt“ suchst, könnte Twister das richtige für Dich sein.

Soll es bei Dir in diesem Jahr mal was neueres oder ausgefallenes sein, könnten Dir folgende Party-Spiel-Vorschläge gefallen:

Sahnefüttern

Dieses Karnevalsspiel ist nichts für edle Kostüme, schwache Nerven und saubere Böden: Je 2 Personen sitzen sich gegenüber. Einer der Spieler versucht mit verbundenen Augen, seinem Spielpartner die Schlagsahne mit einem Löffel in den Mund zu befördern. Navigationshilfen sind dabei erwünscht. Tipp: Zersetze die Sahne mit etwas Honig. Dann klebt sie besonders gut.

Gummirutschen

Jeder Mitspieler streift sich einen dünnen Gummiring so über den Kopf, dass er auf der Nasenspitze aufliegt sowie hinten im Nacken. Der Gummiring soll nun lediglich durch Drehungen des Kopfes und Grimassenschneiden runter auf den Hals wandern. Hände oder sonstige Hilfsmittel dürfen dabei nicht verwendet werden. Während der erste Teil dabei noch relativ leicht ist, wird es ab dem Mund garantiert kritisch. Wer zuerst den Ring um den Hals bekommt, ist der Sieger. Lachanfälle garantiert!

Ballontreten

Gespielt wird jeweils als Paar. Jede Person bekommt einen Luftballon um das Fußgelenk gebunden und zwar so, dass er dicht am Körper anliegt. Nun versuchen die Paare, den anderen Spielern die Ballons kaputt zu treten. Paare mit zwei geplatzten Ballons scheiden aus dem Spiel aus. Das zuletzt übrig gebliebene Paar gewinnt das Spiel. Besonders lustig wird es, wenn dazu noch gute Musik mit schnellem Rhythmus läuft.

Weitere coole Faschingsbeiträge und ein Rezept für Krapfen findest Du hier!