Die meisten Menschen verbinden mit grauen Haaren den ständig voranschreitenden Alterungsprozess des Menschen. Aber graue Haare sprießen in einigen Fällen bereits in der Jugend. Betroffene sehen sich dann bereits im Alter von 20 Jahren mit dem Symbol für das Altsein konfrontiert. Einen Grund zur Beunruhigung stellt dies jedoch nicht dar, denn graue oder weiße Haare hängen nicht zwangsläufig mit einem Zerfall des Körpers zusammen. Die nachfolgenden Informationen sollen Dir die Ursachen für graue Haare verdeutlichen und Dir helfen, richtig damit umzugehen.

Graue Haare: Ursachen

Beim menschlichen Haar handelt es sich um gefärbte Hornfäden, die in die Bestandteile Wurzel und Stamm aufgeteilt werden können. Während die Wurzel unsichtbar unter der Kopfhaut verborgen ist, wächst der Haarstamm sichtbar aus der Kopfhaut heraus.
In den Haarwurzeln sind Zellen angesiedelt, die „Melanozyten“ genannt werden und für die Färbung der Haare verantwortlich sind. Die Melanozyten produzieren dafür ein Farbpigment, welches „Melanin“ genannt wird und für die Färbung von Haaren, Haut und Augen verantwortlich ist. Zur Herstellung von Melanin benötigten die Melanozyten jedoch eine spezielle Aminosäure namens „Tyrosin“. Ist nicht genug Tyrosin im Körper vorhanden, kann nicht ausreichend Melanin hergestellt werden, sodass sich Luftblasen in den Haarzellen einlagern. Die darauf aufbauende Haarstruktur ist dann pigmentarm und erscheint dem menschlichen Auge als Weiß oder Grau.

Die Melaninproduktion im menschlichen Körper ist mit fortschreitendem Alter rückläufig. Ältere Menschen produzieren somit langsamer und weniger Melanin als junge Menschen, weshalb die Haare mit der Zeit weiß oder grau werden. Ab welchem Alter sich die Produktion von Melanin verlangsamt oder eingestellt wird, ist genetisch festgelegt. Bei den meisten Menschen beginnt dieser natürliche Alterungsprozesse etwa im Alter zwischen 25 und 30 Jahren, wo dann die ersten grauen Haare festgestellt werden können. Es gibt jedoch auch eine Reihe weiterer Faktoren, die graue Haare hervorrufen oder begünstigen können und nicht mit der natürlichen Melaninreduktion zusammenhängen.

Stress

Dass Stress für den Menschen grundsätzlich ungesund ist, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Stress hat weitreichende Auswirkungen auf viele Vorgänge im menschlichen Körper. So begünstigt Stress auch das Auftreten von grauen Haaren. In der Schulmedizin geht man davon aus, dass gestresste Menschen weniger Melanin produzieren, als gelassene Menschen. Diese Auffassung deckt sich mit der traditionellen chinesischen Medizin, wonach Stress den Menschen wichtige Energie kostet und zu einem Ungleichgewicht des gesamten Körpers führen kann. So gelten in der chinesischen Medizin graue Haare in jungem Alter als ein Signal des Körpers, dass Ausgeglichenheit und Ruhe zu kurz kommen.
Junge Menschen, die bereits im Alter von 20 Jahren erste graue Haare entdecken, sollten daher in erster Linie darauf achten, ruhiger und ausgeglichener zu werden.

Ernährung

Ein weiterer Faktor, der maßgeblichen Einfluss auf graue Haare hat, ist die Ernährung. Ernährt sich ein Mensch unausgewogen, wirkt sich dies negativ auf die Nährstoffversorgung aus. Der dadurch entstehende Nährstoffmangel erschwert die Produktion von Melanin. Auch eine ernährungsbedingte Übersäuerung des Körpers verhindert die normale Melaninproduktion und begünstigt somit graue Haare.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist somit ein geeignetes Mittel, grauen Haaren vorzubeugen oder diese zu reduzieren. Neben Vollkornprodukten, sollten vor Allem ausreichend frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Diese versorgen den Körper mit wichtigen Vitaminen sowie der dringend benötigten Folsäure und wirken dem ernährungsbedingten Ergrauen der Haare entgegen.

Werden deine Haare von Natur schnell grau?

Es gibt jedoch auch zahlreiche Menschen, die trotz ausreichender Ruhe und Gelassenheit sowie einer ausgewogenen Ernährung bereits mit 20 Jahren erste graue Haare entdecken. In diesen Fällen ist eine genetisch bedingte Ursache am wahrscheinlichsten. Betroffene werden dann mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Fälle in der eigenen Familie vorfinden. Es handelt sich dabei allerdings nicht um einen verfrühten Verfallsprozess des Körpers und ein Zusammenhang mit anderen altersbedingten Veränderungen des Körpers existiert ebenfalls nicht. Wer also früh graue Haare hat, wird nicht früher sterben oder früher Falten bekommen. Es handelt sich ausschließlich um eine optische Veränderung der Haare.
Falls auch deine Haare von Natur aus schnell grau werden, solltest du daher zunächst gelassen damit umgehen und dir bewusst machen, dass dies kein ernsthaftes Problem ist.

Was kann man gegen die grauen Haare tun?

Wer genetisch bedingt früh graue Haare bekommt, muss sich zwangsläufig damit arrangieren. Es gibt jedoch zahlreiche Strategien, wie man damit umgehen kann.

Die Haare färben

Eine Möglichkeit ist, die fehlende Pigmentierung durch künstliche Farbstoffe zu ersetzten. Hier kann man auf zahlreiche Tönungen und Farben zurückgreifen, die von natürlicher Haarfarbe nicht zu unterscheiden sind.

Shampoo gegen graue Haare

Außerdem gibt es diverse Shampoosorten, die speziell für graue Haare entwickelt wurden und deren Entstehung verhindern oder mindern sollen. Die Wirksamkeit solcher Präparate ist allerdings umstritten und teilweise von der Haarfarbe abhängig.

Graue Haare verstecken

Daneben gibt es die Möglichkeit, graue Haare zu kaschieren oder zu verstecken. Je nachdem, welche Stellen betroffen sind, können farbige Haare die pigmentlosen Artgenossen ggf. überdecken. Diese Möglichkeit sollte beim nächsten Haarschnitt mit dem Friseur besprochen werden.

Graue Haare mit Style tragen

Graue Haare sind nicht nur ein Symbol für das Alter, sondern auch für die Weisheit. Die letzte und empfehlenswerteste Art des Umgangs damit ist daher, sie mit Stolz zu tragen. Neben George Clooney, der trotz grauer Haare zu einem der attraktivsten Männer weltweit gewählt wurde, haben dies auch zahlreiche andere Menschen vorgemacht und waren damit erfolgreich.