Bist Du auf der Suche nach einem Piercing, das nicht jeder hat? Oder findest Du einfach faszinierend, dass sich ein Demal Anchor fast überall am Körper platzieren lässt? Hier bekommst Du alle wichtigen Fakten rund um den Körperschmuck und erfährst, welche Risiken und Kosten es beim Dermal Anker gibt!

Was ist ein Dermal Anchor?

Ein Dermal Anchor ist ein Piercing, das zur Hälfte fest unter der Haut sitzt. Im Gegensatz zu anderen Piercings, die eine Ein- und Austrittsstelle haben, gibt es beim Dermal Anchor nur eine Austrittstelle, auf der ein Schmuckstück befestigt ist. Es wird zur Kategorie der „Single Point Piercings“ gezählt. Alternative Namen für den Dermal Anchor sind Dermal Anker, Microdermal, transdermales Implantat und Transdermal.

Aufgebaut ist das Piercing so: Ein Titanplättchen mit einer oder mehreren Öffnungen und einem senkrechten Stäbchen, das mit einem Gewinde abschließt. Das Plättchen wird so unter die Haut gesetzt, dass das Gewinde möglichst glatt auf der Hautoberfläche aufliegt. Auf das Gewinde können unterschiedliche Kugeln, Sterne, Schmuck- und Glitzersteinchen aufgeschraubt werden. Die kleinen Öffnungen im Titanplättchen sorgen dafür, dass es fest in der Haut verankert wird, denn das Gewebe verwächst sich regelrecht mit dem Implantat. Microdermals bestehen wie andere Implantate im medizinischen Bereich aus Titan, da es weder Allergien auslöst noch magnetisch ist.

Wie wird ein Dermal Anchor eingebaut?

Für das Einsetzen haben sich drei Methoden etabliert. Welche Dein Piercer benutzt, hängt von ihrer oder seiner Vorliebe, der gewünschten Position am Körper und der Art Deiner Haut ab. Gängig ist das Einbringen mittels einer Nadel (Needle Blade) und das Punchen (Dermal Punch), seltener wird das transdermale Transplantat mit einem Skalpell eingesetzt. Alle drei Methoden haben den Zweck, den Schmuck in einer kleinen Hauttasche unter der Haut zu platzieren. Anschließend wird der Erstschmuck auf dem Gewinde verschraubt. Dieser verbleibt bis zum kompletten Abheilen auf dem Dermal Anchor. Der Eingriff ist minimalinvasiv und bedarf keiner Betäubung. Die Kosten für den Dermal Anchor können je nach Wohnort, Piercingstudio und gewählter Platzierung am Körper variieren. In der Regel belaufen sich die Kosten für ein Dermal Anchor auf 50 bis 90 Euro.

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Was soll man beachten, wenn man einen Dermal Anchor trägt?

Wer einen oder mehrere Dermal Anker in der Haut trägt, möchte den Schmuck natürlich gerne herzeigen. Damit solltest Du allerdings erst warten, bis das transdermale Implantat richtig verheilt ist (etwa sechs bis acht Wochen). So lange empfiehlt es sich, die Stelle mit einem Pflaster oder Tape vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Hygiene ist besonders in der Anfangszeit wichtig. Die Implantatstelle sollte täglich mindestens zweimal mit Desinfektionsspray gereinigt und nur mit sauberen Händen und in warmes Wasser getränkten Wattestäbchen berührt werden. Letztere helfen dabei, etwaige Verkrustungen rund um das Gewinde zu entfernen. Leider kann Kosmetik (Bodylotion, Sonnenmilch, Make-up, Parfüm etc.) die Haut um den Dermal Anchor reizen, also lieber sparsam damit umgehen. Ebenso tabu sind in den ersten Wochen Schwimmen, Sonnenbäder, Sauna und Solarium. Ist der Dermal Anchor abgeheilt, kannst Du alles wieder in vollen Zügen genießen. Dennoch empfiehlt es sich das Transdermal auch später bei sportlichen und handwerklichen Aktivitäten abzukleben. Denn selbst ein abgeheiltes transdermales Implantat ist vor Reizungen und Entzündungen nicht gefeit. Das liegt daran, dass das implantierte Plättchen in einer Art Hauttasche sitzt, die zum Gewinde hin offen ist. Das dortige Klima kann das Wachstum von Keimen begünstigen, deshalb ist Hygiene weiterhin wichtig. Für Microdermals gibt es viele schöne Aufsätze. Mit dem ersten Wechsel solltest Du aber warten, bis der Dermal Anchor richtig gut verheilt ist (mindestens zwei Monate). Dann hat sich das Implantat genügend stabilisiert und nimmt durch den Vorgang keinen Schaden.

Wie wird ein Dermal Anchor rausgenommen?

Ist Dir Dein Dermal Anchor langweilig geworden? Kein Problem, das transdermale Implantat kann im Piercingstudio mit einem kleinen Schnitt wieder entfernt werden. Der Piercer benutzt dafür ein steriles Skalpell und desinfiziert die offene Wunde anschließend sorgfältig. Das tut kaum weh, verheilt glatt und hinterlässt nur eine kleine Narbe. Den Dermal Anchor selbst zu entfernen, ist eine ganz schlechte Idee! Denn durch das zur Entfernung nötige Drücken, Ziehen und Pulen, wird das Hautareal stark gereizt. So ist eine fette Narbe garantiert.

Die schönsten Ideen für ein Dermal Anchor

Das transdermale Implantat ist so beliebt, weil es fast an jeder Körperstelle angebracht werden kann. Selbst an Stellen, an denen Piercings typischerweise stören würden, kann ein Dermal Anchor einen coolen Akzent setzen. Nach wie vor angesagt sind Microdermals im Gesicht, entweder als „Drittes Auge“, als „Träne“ unter dem Auge oder an der Schläfe. Auch im Nacken ist der Dermal Anchor garantiert ein Eyecatcher. Im Bereich des Oberkörpers gibt es gleich mehrere schöne Stellen: am Schlüsselbein, am Brustbein, an der Brust oder am Bauch. Auch am Fuß, am Handgelenk und selbst zwischen zwei Fingern kann ein Dermal Anchor gut aussehen. Nur Stellen, die starker Bewegung oder viel Reibung ausgesetzt sind (Schultern, Hüfte, Beine), sind für ein Dermal Anker eher ungeeignet.

Besonders eindrucksvoll wirken Transdermals in Kombination mit Tattoos. Dann wird etwa je ein Dermal Anchor in jedes Auge des tätowierten Drachens gesetzt, um es noch stärker zu betonen. Selbst florale und abstrakte Tattoos können Microdermals in neuem Glanz erstrahlen lassen. Ein wenig auswendig, dafür aber super effektvoll ist es sich gleich ein ganzes Muster aus Transdermals setzen zu lassen. Ob Tribal-Motiv, Herz, Stern oder Kreuz, Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

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Welche Risiken gibt es?

Beim Dermal Anchor gibt es einige Risiken, wie bei jedem Piercing. Dazu zählt die unsachgemäße Platzierung durch einen unerfahrenen Piercer. Denn wenn das Microdermal nicht in die richtige Hautschicht gesetzt wird (beispielsweise zu tief gesetzt), steigt das Risiko, dass es nicht richtig verwächst. Deshalb ist es wichtig ein gutes Piercingstudio zu wählen, das bereits Erfahrung mit Microdermals hat. Achte neben der Erfahrung des Piercers auch auf Sauberkeit im Studio und nicht nur auf die Kosten für den Dermal Anchor.

Zudem besteht wie bei jeder frisch gepiercten Stelle ein gewisses Entzündungsrisiko. Damit keine Infektion entsteht, solltest Du in den ersten Wochen verstärkt auf Hygiene achten. Es dauert in der Regel sechs bis acht Wochen, bis der Dermal Anker verheilt ist. Auch die Gefahr einer Abstoßreaktion des Körpers ist nicht auszuschließen. Und zuletzt das wohl größte Risiko: Hängenbleiben. Einige Stellen am Körper sind besonders anfällig dafür, dass Kleidung beim An- und Ausziehen oder das Handtuch beim Abtrocknen hängen bleibt. Je nachdem wie stark am Dermal Anchor gezogen wird, kann es dann zu einer kleinen Irritation, dem Verrutschen und schief Einwachsen oder zum kompletten Rausreißen des Schmucks kommen. Durch Tape oder ein Pflaster kannst Du Dich davor schützen.

Dermal Anchor bei Stars

Richtig viele Stars haben bei dem Piercing-Trend noch nicht mitgemacht. Die US-amerikanische Soul- und R&B-Sängerin Keyshia Cole und die Musikerin Melissa Marie Green haben jeweils einen funkelnden Dermal Anker im Gesicht.

Dermal Anchor und seine Geschichte

Viele Piercing-Arten haben eine lange Geschichte und wurden bereits zu Urzeiten getragen. Nicht so der Dermal Anker! Die Idee, einen Teil des Schmucks unter der Haut zu verankern ist relativ neu. Um die Jahrtausendwende haben Piercer erst mit selbst gebastelten Schmuckstücken experimentiert, die am implantierten Ende eine Art Schlaufe aufwiesen. Professionell gefertigter Dermal Anchor Schmuck kam erst um 2006 auf den Markt.

Wer nicht der Typ für dauerhaften Körperschmuck ist, kann hier nachlesen, wie man Looks mit Schmuck aufwertet.